Kräuterbäume
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Flachs/ Lein Empty Flachs/ Lein

Fr Mai 31, 2024 3:46 pm
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Flachs/ Lein
by Leahcim Lemmots
www.ar-natura.de

Na, wer kennt nicht den Ausdruck flachsen, also etwas nicht so ernstes zum Besten geben.
Ok, könnte in dem Zusammenhang auch sagen das man so ein blaues Wunder erleben könnte, aber etwas flachsen bedeutet auch etwas Unfug zu treiben.

Aber was hat das flachsen mit Kräuter zu tun??

Doch erst einmal, führe ich euch langsam dahin, ein echt „ lekker“ Rezept aus dem Spreewald.
Wer den nicht kennt, hat die Welt verpennt. Scherz – Schwamm drüber.
Also, frische Kartoffeln, dann eine Portion Kräuterquark ( hier könnt ihr auch fertigen nehmen und ihn mit frischen Kräutern aufpeppen ) , eine geviertelte Spreewaldgurke und frisch gepresstes Leinöl möglichst auch aus dem Spreewald.  
Probiert das mal, gerade im Sommer eine leichte und gesunde Mahlzeit.

Nun die Lösung.
Lein nennt man im langsam aussterbenden  Volksmund auch Flachs und besticht mit seinen kleinen blauen Blüten.
In der Schweiz würde man sagen, echt herzig.

Ähnlich wie die Hanfpflanze  zählt die Leinpflanze, auch  Flachs genannt, zu den ältesten Nutzpflanzen in Europa und Asien und wird bereits seit über 8.000 Jahren angebaut.
Schon die alten Ägypter haben die Pflanze wohl angebaut und Leinentücher herstellt. Die Blütezeit des Leins ist mehrere Wochen zwischen Juni  und Juli. Unverkennbar an den kleinen leuchtend himmelblauen Blütenblättern.
Was kaum einer weiß, das DDR Auto Trabant gab es in diesem Himmelblau und sogar ein Lied wurde ihm gewidmet….“Ein himmelblauer Trabant“ von Sonja Schmidt.
Ja, das Flachs auch sowas zustande bringt ist doch toll.

Es gibt auch unterschiedliche Sorten Lein, Goldlein, Öllein oder Braunlein, aber nehmen sich nicht viel, der Goldlein  hat etwas weniger Omega – 3 – Fettsäuren, ist dadurch aber länger haltbar  und besitzt außerdem ein besseres Quellvermögen  als die bräunliche Sorte.

Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, wird aus Öllein hauptsächlich Leinöl gewonnen. Leinöl kann nach einem Kaltpressverfahren als sehr gesundes Speiseöl seine Verwendung finden.
Der hierbei entstehende Presskuchen ist ein hochwertiges, gesundes Tierfutter.

Die Industrie verarbeitet Leinöl sowohl in Lacken, Farben, Wachstüchern als auch in Pflegeprodukten  und Kosmetik.
Zusätzlich gibt es Leinsamen im  Handel häufig in roher oder geschroteter Form zum Verzehr im Angebot.

Bekannt ist der Lein, auch Flachs genannt, schon seit der Steinzeit. Zusammen mit Linse, Erbse, Gerste, Emmer und Einkorn wurde Lein bereits zu Beginn des Ackerbaus kultiviert.
Die frühesten Nachweise stammen aus dem fünften Jahrtausend vor Christus.
Er war sogar mal die Heilpflanze des Jahres 2005, Glückwunsch nachträglich.

Mir ist er bekannt geworden durch meine Freundin Kerstin, die ihn immer verwendet.
Hier kommt das Öl auch aus dem Spreewald.

In Ägypten war das weiße Linnen Symbol für Licht und göttliche Reinheit.
Die Pharaonen wurden vor ihrer Mumifizierung in Leinentücher gehüllt, und auch die Bibel erwähnt die nützliche Pflanze.
Also, die bibelfesten unter euch „ Pastorentöchtern“ sind bestimmt auch ratlos.

Die Küchenfeen unter euch wissen das wertvolle Leinöl mit seinen essentiellen, also für den Menschen lebensnotwendigen Fettsäuren sollte nicht fehlen.

Als Heilpflanze spielte Lein frühere eine wichtige Rolle.
Hippokrates etwa nennt Leinöl als Mittel gegen Katarrhe, Leibweh und Durchfall.
Paracelsus empfiehlt Leinöl zur Reizlinderung bei Husten.
Als Bestandteil von Heil- und Zugsalben hat Leinöl dank Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.

Heute wird Leinsamen vorwiegend als mildes Abführmittel angewandt, verantwortlich dafür sind in der Samenschale enthaltende Polysacharide. Aber auch bei Magen- oder Darmschleimhautentzündungen und Entzündungen im Mund sollte an diese Pflanze gedacht werden.

Für die die noch von der Ur – Oma Brüsseler Spitzen geerbt haben, die sind auch aus Linnen.

Heute erlebt der Lein ein Comeback, denn in der ehemaligen BRD wurde ab ca. 1950  und in der DDR so ab 1970 kein Lein angebaut.

Durch die ab 1987 fließenden Agrarbeihilfen aus Brüssel wurde wieder Flachs angebaut, auch wenn nur in kleinen Mengen.

Auch wer Allergien hat sollte Stoffe aus Leinen tragen, denn hier kann Flachs als Naturmaterial eine echte Alternative sein. Kleine Ergänzung, die Pflanze gibt es auch in gelb und ist eine Bereicherung für jeden Garten, hinzu kommt, die Bienen freuen sich „ mächtig gewaltig“ wie Egon sagt.
Sind Gärtner unter euch??

Nun geschätzte Leser – innen was hält euch ab….also LEIN  en los.
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