Kräuterbäume
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Beifuß Annua Empty Beifuß Annua

Mi Aug 07, 2024 7:58 am
Artemisia Annua, eine große, ständig wachsende Pflanze, wurde in unserer natürlichen Welt seit den frühesten Tagen des Menschen gefunden. Es wächst auf unberührten Flöhen und Nassgebieten und hat sich an wärmere, subtropische Klimazonen in Asien, insbesondere in China, Indien und Irak angepasst. In Europa hat sich die Pflanze schnell verbreitet, vor allem in den Sulfatregionen entlang der Elbe. Die Pflanze hat ein breites Anwendungsspektrum und eine große Menge wertvoller Substanzen, die hauptsächlich in ihren Blättern vorkommen. Bei den alten Germanen galt der Beifuß als die mächtigste Pflanze, wobei eine Bezeichnung lautete, dass man ein Blatt von der Pflanze in die Schuhe legen sollte, um die Füße vor Überhitzung zu schützen. Die jungen Blätter der Pflanze gehören zum magischen Neunkräutersuppe im Frühling, und es wird angenommen, dass eine Frau einen Beifuß gab, um die Mutter der Biene, Artemis, vor Unglück zu schützen.


Beifuß " Annua "
by Leahcim Lemmots
ar-natura.jimdosite.com
arnatura.etsy.com
 
Heute habe ich mal ein wenig „Prinz Wilhelm von Humbug“ gespielt, also nicht Norbert Grupe.
Es macht einen, siehe Norbert damals, sprachlos, was es immer wieder für Pflanzenüberraschungen gibt.
Ja, zuerst wollte ich es nicht glauben, aber es soll vorkommen, da manches ausbüchst.
Denken wir nur an den Coronavirus.
Aber heute habe ich, ich mache mal einen auf Grzimek, euch eine Pflanze mitgebracht, die, so kann man sagen, ein Ausreißer ist.
Ja, liebe Freunde (so hat er damals gesprochen), die Artemisia Annua ist eine recht große, einjährig wachsende Pflanze.
Im Gegensatz zum mehrjährigen Gemeinen Beifuß und dem Feldbeifuß findet man diese Beifußart erst seit Kürzerem in unserer heimischen Pflanzenwelt.
Die vermutlich aus pharmakologischen Versuchsflächen ausgewilderte Pflanze gilt also als sogenannter Neophyt.
Hier staunt man immer wieder, dass manche China einfach verlassen können und andere ihr Leben lang eingesperrt verbringen müssen.
Die Sorte oder besser gesagt Züchtung „Artemisia Annua“ war bis vor wenigen Jahren nur an wenigen Standorten in Deutschland vereinzelt in der Natur zu finden.
Sie wächst auf Unkrautfluren und an Wegen.
In den letzten Jahren vermehrt sich die Einwanderungspflanze deutlich schneller, vor allem an Wasserläufen.
Ursprünglich ist Artemisia Annua in Asien beheimatet, kommt vor allem in China, Indien und dem Irak in der Natur vor.
Dort wächst die Pflanze vornehmlich an Wasserläufen. Die urwüchsige Pflanze bevorzugt ein warmgemäßigtes bis subtropisches Klima.
In Mitteleuropa gibt es einzelne Regionen, wo der einjährige Beifuß sich inzwischen rasant vermehrt, wie zum Beispiel in den Spülsäumen entlang der Elbe.
Die nur etwa einen Millimeter großen Samenfrüchte werden durch die Luft oder auch durch das Wasser verbreitet.
Durch den Transport der Samen in Bächen und Flüssen kann die Pflanze schnell weite Strecken zurücklegen und bei günstigen Bedingungen an vielen neuen Standorten ankern.
Denn den gemeinen Beifuß kennen ja die, die heute nicht kochen lassen, sondern selber noch kochen… Da war doch was mit Mutti?
Ja, auch er ist etwas aus der Mode gekommen, trotzdem kennt ein guter Koch:innen ihn… den gemeinen Beifuß auch. 

Der Beifuß hat auch schon eine eigene Geschichte – auch der wildwachsende Beifuß Annua.
Artemisia Annua, der einjährige Beifuß – eine Pflanze, der man im europäischen Raum eine lange Zeit nur wenig Beachtung schenkte.
Unberechtigterweise – denn es handelt sich bei Artemisia Annua um eine äußerst bedeutungsvolle Pflanze mit einem sehr breiten Verwendungsspektrum und einer Menge wertvoller Inhaltsstoffe, welche sich vor allem in den Blättern verstecken.
Besonders im asiatischen Raum hat einjähriger Beifuß seit über 2000 Jahren ein hohes Ansehen, wo er bereits vor Christi Geburt bei verschiedenen Anliegen Verwendung fand.
Für die alten Germanen war Beifuß die mächtigste aller Pflanzen: Mugwurz – Machtwurz!
Ein alter Brauch besagt, dass man sich einen aus Beifuß geflochtenen Gürtel umlegte, damit man um das Sonnenwendfeuer tanzen soll und anschließend diesen Gürtel im Feuer verbrennen soll, damit man das ganze Jahr vor Krankheit geschützt ist.
In Dänemark nennt man dieses Fest St. Hans und ich bin schon oft dabei gewesen (siehe meine St.-Hans-Geschichten).
Im alten Rom legte man sich Beifußblätter in die Sandalen, um die Füße vor Übermüdung zu schützen.
Das brachte dem Beifuß wohl auch seinen deutschen Namen ein.
Also Freunde: Innen, der olle Beifuß hat eine Menge zu erzählen.
Noch ein heißer Tipp für die Suppen Kasper: Innen unter euch: Die jungen Blätter des Beifußes gehören im Frühjahr zusammen mit acht anderen Heilkräutern zur magischen Neunkräutersuppe.
Nein, da gab es noch kein Knorr.
Angeblich soll man in der Antike einer Frau, die gerade ein Kind geboren hatte, einen Büschel-Beifuß in die linke Hand gegeben haben, damit die Schutzgöttin der Mütter, Artemis, vor Unheil schützte.
Ja, der Beifuß hat mehr erlebt.
Auch Frauen kamen früher in Berührung mit der Pflanze.
Der Beifuß wurde im Mittelalter auch als Kraut zur Abtreibung eingesetzt.
Als sogenanntes Periodenkraut – ein Kraut also, das die Periode anregt und auch Kontraktionen im Becken verursachen kann – darf es nicht in den ersten Wochen einer Schwangerschaft eingenommen werden.
Da staunt man:innen, was der alles können sollte.

Der Beifuß war übrigens sowieso ein beliebtes, mystisches Frauenkraut.
So setzten sich Frauen in den Rauch des Beifußes, um ihre lebensschenkenden Geschlechtsorgane zu weihen, damit sie weiterhin furchtbar blieben, oder aber auch, um eine Geburt einzuleiten.
Ein volkstümlicher Name ist auch Frauenwurz, der auf die besondere Wirkung bei Frauenbeschwerden hinweist.
Beifuß entspannt den Unterleib der Frau.
Er soll auch das Lustgefühl im weiblichen Körper verstärken.
Hoffe, es werden nicht bald die Beifußpreise steigen, und wenn dann der „Verehrer“ einen Beifußstrauß mitbringt, weiß ein jeder, was die Stunde geschlagen hat. Scherz – Schwamm drüber.
Aber es gab noch andere Einsatzgebiete für ihn.
Den alten Germanen war die Pflanze ebenfalls heilig.
Sie gaben Beifuß mit auf den Scheiterhaufen, wenn sie ihre Toten verbrannten.
Dadurch sollte der Seele der Übergang ins Jenseits erleichtert werden.
Auch galt er als Schutzpflanze, die böse Geister vertrieb.
Der Beifuß galt nicht nur als Schutz gegen Dämonen und böse Mächte, er sollte auch gegen Feuersbrünste und Blitzschläge helfen.
Aber er sollte vor noch mehr Ungemach schützen – vor dem bösen Blick, vor Hexenwerk, vor Albträumen, gegen Hass, Neid und Intrigen, die der Seele schaden.
Also, kleine Frage in die Runde: „Wer hat noch keinen Beifuß im Hause oder nicht auf dem Einkaufszettel?“
Da wir ja gerade in diesem unserem Lande einige Schutzsuchende hier zu Gast haben – eine kleine Anekdote.
Beifuß heißt auf Ukrainisch übrigens Tschernobyl – genau wie die Stadt, die man bei uns als Tschernobyl kennt und in der 1986 ein Kernkraftwerk in die Luft geflogen ist.
Der einjährige Beifuß, hier besonders der Annua, enthält viele wirksame Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide sowie Vitamine E.
Am besten erforscht ist der sekundäre Pflanzenstoff Artemisin, der 1972 entdeckt wurde und gegen Malaria hilft.
Schon seit dem 4. Jahrhundert nach Chr. wurde die Pflanze zur Bekämpfung von Malaria genutzt.
Im letzten Jahrhundert wurde der dafür zuständige Wirkstoff dann chemisch entschlüsselt.
Als antiviral wirkende Heilpflanze wird an den Inhaltsstoffen von Artemisia Annua auch verstärkt zur Behandlung von schwer erkrankten COVID-19-Patienten geforscht.
Hier schließt sich dann der Kreis.
Insgesamt enthält der einjährige Beifuß über 600 verschiedene wertvolle Inhaltsstoffe.
Der Bedeutendste davon ist das Artemisinin, welches vor allem in den letzten Jahrzehnten eingehend erforscht wurde.

Ja, wenn wir so den „Lebenslauf“ des Beifußes lesen, ist er schon wirklich in aller Welt umhergewachsen.  
In den Bergen der nordchinesischen Provinzen Chahar und Suiyuan ist sie unter dem Namen „Quinghao“ bekannt.
Hier wird sie bereits seit Jahrhunderten kultiviert, um ihre zahlreichen Potenziale auszuschöpfen.
Hier ist auch noch die ursprüngliche chinesische Medizin zu Hause, die es heute in China auch schwer hat, denn in alles steckt die Partei ihre Nase rein.
Der lateinische Name „Artemisia Annua“ findet seinen Ursprung im Griechischen. „Artemis“ ist hier die hochgeachtete Göttin der Jagd, des Mondes und des Waldes sowie die Beschützerin der Kinder und Frauen.
Die Männer nun bitte an Robin Hood denken.
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist Artemisia Annua eine einjährige Pflanze. Ihre feingezackten Blätter verströmen aufgrund der vielen ätherischen Öle einen aromatischen Duft.
Meist erreicht sie eine Höhe von 50 bis 100 Zentimetern.

Wie sagte doch einst die große, unbekannte deutsche Dichterin Anke Leiser: „Denke ich an Weihnachtsgans – denke ich an Beifuß.“
Ich hoffe nur, sie hat diese Weissagung nicht dem Robert Habeck von den Lippen geklaut.
Stopp, geht ja nicht , denn Anke denkt ja.........
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