Kräuterbäume
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Der Maronenbaum Empty Der Maronenbaum

Fr Mai 31, 2024 2:57 pm
Maronen

Wie ja nun die Krimi Leser unter euch mitgekommen haben, bin ich manchmal in der Schweiz im Einsatz.
Dadurch habe ich auch einen ganz kleinen Einblick ins Schweizerische Leben.
So bekam ich mit das die Schweizer einen besonderen Bezug zu den Maronen haben.

Wir hier in Deutschland sagen meist Esskastanie und kennen sie von den Weihnachtsmärkten oder Jahrmärkten, mehr oder weniger.
Dort kann man sie warm kaufen und gleich verzehren, aber als Geheimtipp, ohne Schale.

Denke mir wenn das in Deutschland alle wissen würden wäre sie hier auch so beliebt wie unseren Nachbarn.

Die Feinsinnigen unter merken nun es gibt 2 Sorten, eine zum essen und ja richtig, die andere zum Basteln.

Die etwas in die Jahre gekommenen kennen das ja noch, basteln im Herbst mit Kastanien. Das man -innen sich mit der Kastanie beschäftigt hat, zeigt auch das sie 2018 der Baum des Jahres wurde. Glückwunsch nachträglich.

Wann die ersten Ess-Kastanien ihre Zweige in den Himmel des heutigen Deutschlands reckten ist nicht sicher überliefert. Die Griechen etablierten den Baum im Mittelmeerraum. Bereits in der Bronzezeit fanden sich Anbaugebiete in Südfrankreich.
Gut möglich, dass die eine oder andere Ess-Kastanie sich schon damals über Handelsrouten nach Germanien verirrt hat.

Die Römer brachten sie schließlich vor rund 2000 Jahren über die Alpen, erkannten die günstigen botanischen Voraussetzungen und etablierten die Art besonders entlang des Rheins, der Nahe, der Mosel und der Saar .

Man könnte auch sagen das die Römer auf ihren „ Umzügen „ gerne mal eine Kastanie hinterließen, so hatte man ja auch später immer was zu naschen wenn die Bäume groß waren.
Weitsichtig gedacht.

Im Mittelalter spielten die Früchte regional eine wichtige Rolle, teils als regionales Nahrungsmittel („Brot der Armen“), teils aber auch bis nach Holland und England gehandelte Delikatesse , ja ein auf und ab.

Heute sind die äußerst schmackhaften Maroni, der Fruchtform der Edelkastanie, als Delikatesse nicht mehr wegzudenken . Sogar das Wild liebt die Kastanien.
Vom Pfälzer Wald wird berichtet, dass der Schwarzwildbestand in der Reifezeit der Maronen fast vollständig in den südlichen, von Esskastanien bewaldeten Teil, abgewandert sei und erst nach der Mast wieder in den nördlichen Teil zurückkehrte (wobei einige Schwarzkittel auf diese Wanderung auf der Strecke geblieben seien).
Vielleicht passt das auch dann dazu das man – innen gern zu Reh – oder Wildschweinepfeffer als Beilage Kastanien serviert.

Die alten Germanen verwendeten neben den Früchten auch Blätter, Blüten und die Rinde des Kastanienbaumes, z.B. in Tinkturen und Tees.

Und noch bevor die Spanier die Kartoffel in Europa einführten, waren Maronen in einer breiten Schicht der Bevölkerung ein wichtiges Grundnahrungsmittel.
In vielen Gebieten diente die Kastanie praktisch als alleinige Nahrungsquelle – je nach Region wurden ein bis zwei Bäume zur Ernährung eines Erwachsenen für ein ganzes Jahr veranschlagt.

In der Schweiz gibt es richtige Esskastanien Wälder wo Besucher nicht immer so willkommen sind, denn oft haben die Bäume seit Generationen Besitzer die dann auch ernten wollen.

Heute werden oft die verwilderten Kastanienhaine wieder freilegt und die anderen Bäume entfernt denn die Esskastanie erlebt ein kleines Come Back.

Die 4711 ( Werbung damals : 4711 immer dabei usw. ) der Heilkundigen, Hildebrand von Bingen schwärmte förmlich und, Zitat..„
Der Kastanienbaum ist sehr warm und hat auf Grund seiner wärme eine große Kraft, da er die discretio (das rechte Maß, die Mitte, das Firmament) symbolisiert und alles, was in ihm ist und auch seine Frucht ist nützlich gegen jede Schwäche, die im Menschen ist.“ Das soll sie so gesagt haben.

Aber die Kastanie hat es schon in sich. Besonders Senioren und Kinder profitieren von der Maroni; ihre Calcium-Phosphor Kombination stärkt Zähne und Knochen – ein altbewährtes Mittel bei Rheuma, Nahrung für die Nerven: Maronen enthalten Tryptophan, eine Aminosäure, die das emotionale Befinden positiv beeinflusst. Zusammen mit den enthaltenen B-Vitaminen.

Sogar manche Gynäkologen raten schwangeren Frauen, Maronen zu essen. Kastanien erleichtern die Entbindung und lindern schwangerschaftstypische Bein-Beschwerden – so das Argument .

Also man sieht sie ist vielseitiger wie auf dem ersten Blick. Hinzu kommt noch Maronen sind sehr leicht verdaulich und sollen bei Magen- und Darmproblemen helfen.

Es gibt sogar für die Selbstbäcker unter euch Kastanienmehl.

Wie Gemüse, Fleisch und Obst zusammen – eine Portion Maroni kommt im Nährstoffgehalt fast einer kompletten Mahlzeit gleich. So wird der Körper mit wichtigen Mineralien und Spurenelementen versorgt, wie z.B. Kalium, Kalzium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium. Kupfer und Mangan.
Die Kohlenhydrate in der Marone liefern die Energie. Dazu gesellen sich Vitamin E, C, fast alle B-Vitamine sowie das das Provitamin-A Betacarotin, die allesamt vitalisieren und stärken.

Obendrein macht die rundum satt und glücklich.

Im Vergleich zu Nüssen liegt ihr Fettanteil bei nur 5 % – davon vor allem einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure.

Na was sagt der Leser nun, richtig auf dem nächsten „ Markt „ entweder eine Tüte heiße Maroni kaufen oder selber welche in den Backofen legen, aber vorher immer einritzen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen , das klappt uns sie schmecken auch, haben nur einen Nachteil.......sauheiß.

Dann habe ich noch einen Tipp.

Vermicelle, wird gerne in der Schweiz gegessen, ich persönlich esse es nicht so gerne , aber weck den alten Römer in dir.......und schau selber nach was Vermicelle ist.Der Maronenbaum Marone10
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