Kräuterbäume
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Germanen.... Empty Germanen....

Mi Sep 25, 2024 8:26 am
Germanen

Wenn ich so sehe, wie wir heute über Deutschland denken, sollten wir doch auch stolz sein. Ja, wir wollen Nachfahren der alten Germanen. Manche denken immer noch, das waren doch kleine Barbaren. Aber das ist auch ein Fake. Warum können wir Deutsche nicht mal stolz auf unser Land sein? Gut, nicht alles, was Schwarz – Rot – Gold ist, glänzt. Was wissen wir noch so aus dem Stand über die Germanen, von denen die meisten so entstammen? Denke wenig. Ich schreibe ja gerne über die Strebergärtner und habe da die Vermutung, dass diese Menschen noch Germanisch-Mini-Gene in sich tragen. Denn auch die Germanen hatten kleine Felder und Gärten angelegt. Ja, germanische Strebergärtner in grauer Vorzeit. Viele Mythen ranken sich um die germanischen Stämme. Die Römer rümpften oft ihre vornehmen Nasen über ihre Nachbarn jenseits des Limes und hielten den Germanen ihre unzivilisierte Lebensweise vor. Denn den Germanen unterstellte man:innen gerne, sie würden lieber in den Krieg ziehen, als ihre Felder zu bestellen und die Ernte einzufahren. Aber alles nicht so richtig. Denke: Hier haben die Römer an der Werbetrommel gedreht und sich ihr Image aufpoliert und das germanische etwas rosten lassen. Viele Dinge haben dort ihren Ursprung und bis heute sind sie teilweise noch Bestandteil in unserem Leben. Die landläufige Meinung der Römer, die germanischen Völker verstünden nichts vom Ackerbau, gilt heute als widerlegt. Die Germanen betrieben eifrig und gekonnt Ackerbau und achteten auf jährliche Feldwechsel, um die Böden zu schützen und die Erträge zu garantieren. Na, kommt euch das bekannt vor? Bei den Kleinbauern noch bis heute gang und gäbe. In der großen Industrielandwirtschaft ist der Feldwechsel von der Chemie abgelöst. Wenn ich mal so einfach ins Blaue schreibe, so kennt heute jeder irgendwelche Ernährungsgurus, die alles neu erfunden haben. Stichwort: Nicht so viel Fleisch essen, mehr Gemüse. Einige schaffen es dadurch, komplette Serien über die richtige Ernährung zu schreiben. Ja, aber wie sagte mein alter Lehrer immer: „Alles schon mal da gewesen.“ Dass viele Dinge so weit zurückliegen, ist ja für manche auch ein Vorteil, die das Einige für neu verkaufen.

Noch etwas können wir rückblickend mit etwas Fantasie festhalten, was besonders die Männer betrifft. Es hat 4 Buchstaben und ist in der Welt der Männer kaum wegzudenken… BIER. Denn auch die alten Germanen tranken ihr eigenes Bier. In bis zu 3500 Jahre alten keltischen und germanischen Gräbern wurden Gefäße gefunden, in welchen die Archäologen Reste von Bier nachweisen konnten. Schade nur, dass wir nicht nachvollziehen können, wann die Germanen mit dem Brauen begonnen haben, denn es gibt schlichtweg keinerlei schriftliche Aufzeichnungen unserer analphabetischen Vorfahren zum Beleg. Fest steht nur, dass sie neben dem aus vergorenem Honig hergestellten (und reichlich konsumierten) Met auch Bier in der uns bereits bekannten Art und Weise mithilfe von vergorenem Brot produzierte. In der Bierkultur waren die Germanen jedoch weit fortgeschritten. Sie fanden heraus, dass es nicht notwendig war, Brot zu verwenden, sondern dass man die Getreidekörner keimen und trocknen lassen konnte. Wir können also sagen, unsere germanischen Vorfahren starteten den Siegeszug des Biers. Doch es gibt auch lustige Geschichten über Germanen und Bier. Die Römer hatten mit dem Bier jedoch auch Bekanntschaft gemacht, genauer genommen mit dem Konsum von selbigem. Für die Römer, die fast nur Wein tranken, war Bier ein abscheulicher Trank der Barbaren. Tacitus, der als Erster einen ausführlichen Bericht über die Germanen verfasste, schrieb: „Als Getränk haben die Germanen ein schauerliches Gebräu aus Gerste oder Weizen gegoren, ein Gebräu, welches mit Wein eine sehr entfernte Ähnlichkeit hat.“ Bier hatte also gar nichts Vornehmes. Der hochgebildete Kaiser Julian spottete dem Bier mit den Worten: „Wein duftet nach Nektar, Bier aber stinkt nach Bock.“ Aber die Geschichte zeigt, dass die ollen Germanen doch geschmacklich Instinkt bewiesen haben. Deutschland ist das Bierland schlechthin. Alles andere um uns herum ist teilweise, je weiter weg man:innen ist, nur eine ähnliche Erfindung. Ja, das deutsche Reinheitsgebot hat sogar die EU nicht in die Knie zwingen können. Dort zählt nur, wie Reiche noch reicher werden können. Ich selber bin kein Biertrinker, aber froh, dass wir so tolle Sorten haben. Hole, wenn ich Biergourmets zu Gast habe, immer Bier nach Aussehen der tollen Etiketten, aber immer Glück gehabt.

Was die ollen Römer betraf, die waren damals ja schon etwas überheblich. Ein Ziel der Politik des ersten römischen Kaisers Augustus (er regierte von 27 vor Christus bis 14 nach Christus) war es, das römische Reich bis an die Elbe auszudehnen; Dieses Vorhaben wurde jedoch nach der Niederlage dreier römischer Legionen in der Varusschlacht 9 nach Christus aufgegeben. Ja, damit hatten sie nicht gerechnet, und wenn heute einer in Berlin-Moabit in die Arminius-Markthalle zum Einkaufen geht, so denkt jeder mehr an seinen Einkauf als an den Namensgeber der Halle. Aber in der Folgezeit entwickelten sich jedoch vielgestaltige Kontakte zwischen Römern und Germanen, die von einzelnen kriegerischen Auseinandersetzungen und friedlichen Handelsbeziehungen bis zu Bündnispartnerschaften reichten. So schlimm waren die Germanen ja auch nicht, besser wie ihr Ruf damals. Arminius, der rund 100 Jahre später vom römischen Historiker Tacitus als Befreier der Germanen angesehen wurde, wurde von Ihnen nur als einer von vielen betrachtet. Ziemlich schnell hatte er viele Neider, die begierig darauf waren, seine Macht zu erlangen. Kaum waren die Römer vertrieben, brachen erneut Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Stämmen aus. Wäre Arminius ein Römer gewesen, wäre ihm aufgrund seiner Leistung der Stolz des gesamten Imperiums gewiss gewesen. Als Germane hingegen wurde Arminius im Jahr 21 nach Christus Opfer seiner eigenen Verwandten, die befürchteten, dass er zu mächtig würde. Denke, es liegt in unseren Genen, dass wir uns nie richtig freuen können oder mal stolz auf uns sein können. Andere sind es doch auch – siehe Bayern. Noch heute erkennt man die Namen der germanischen Stämme in deutschen Bundesländern, Städten und Regionen. Zum Beispiel gab es die Bajuwaren im heutigen Bayern. Die heutigen Schwaben sind auf die Sueben zurückzuführen und das Friesland auf die Friesen. Ja, so ganz können wir unsere Abstammung nicht leugnen. Aber es soll ja nur manchmal zeigen, wie alt einige Dinge sind, die wir so ohne Nachdenken machen.
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